14.12.2011

Wir, meine zwei Jungs und ich, sind zu meiner Mutter und meiner Schwester ins Bündnerland gefahren. Meine Mama hat heute Geburtstag, und so haben wir sie gestern Abend mit unserem Erscheinen überrascht. 

Tajmyr hat sich Heute Morgen Claudia und ihrer Hündin angeschlossen (da muss er nicht soooo weit spazieren gehen), und ich bin mit Fesi mit dem Fahrrad los. Genau in solchen Situationen weiß ich wieso ich mein Graubünden so liebe, und so viel dort oben bin. Es ist einfach traumhaft, wenn man Morgens schon strahlenden Sonnenschein hat, es kalt, aber trocken ist, und weit und breit kein Nebel zu sehen ist.

Igis liegt in Südhanglage am Fusse des Valzeinas, und so gibt es dort optimale Möglichkeiten alles Mögliche mit den Jungs zu unternehmen. So eben auch mit dem Fahrrad am Rhein entlang zu fahren, und das haben Fesi und ich Heute gemacht. Er liebt es neben her zu laufen, und vor allem kann er sich da so richtig auspowern. 

 

Im November

Ich hätte so gerne Schnee für meine Jungs, aber es sieht noch lange nicht nach Winter aus. Wir haben wunderbares Herbstwetter, schön, warm und trocken. 

Ihr glaubt gar nicht, was ein Hund so alles fressen kann, ohne dass er irgendwelchen Schaden nimmt (und dafür bin ich Heilfroh, und sehr dankbar!) Fesi ist wie eine Müllpresse, alles was in seiner Schnauze verschwindet wird zerkleinert und heruntergeschluckt. Ich kann gar nicht mehr aufzählen, was er schon alles gefressen hat; Wolle, Socken, Putzlappen, Taschentücher, Dekorationen etc. Gott sei Dank hat er eine sehr gute Verdauung, und es kommt alles wieder zum Vorschein. 

 

Im Oktober

Mann lernt auch als erfahrener Hundehalter immer wieder dazu, oder besser gesagt, manchmal braucht es einen Schlag auf den Hinterkopf (fördert ja bekanntlich das Denkvermögen *grins*).

Fes hat in der letzten Zeit wieder öfters seine Ausraster, und da er dann immer auf die Hände geht, hatte ich mir gedacht, dass ich die einfach verstecke damit ich ihn nicht noch mehr aufrege, und es hatte funktioniert. Er hatte sich immer wieder beruhigt, nur die Ausraster haben sich gehäuft, was ich mir nicht erklären konnte.

An einem Nachmittag war mein bester Freund Ueli bei mir zu Besuch. Er hat selber vier Schäfis, zwei Deutsche und zwei Holländer. Als mein Mann nach Hause gekommen ist, hat Fes wieder so einen Ausraster. Ich... meine Hände hinter den Rücken und habe der Dinge geharrt ;-). Da hat er Fes sofort, als er mich attackieren wollte, an der Halskrause gepackt, und ihn einfach festgehalten, bis er sich wieder beruhigt hatte (fünf Sekunden). Ueli hat mir darauf hin gesagt, wörtlich: "du bist eine dumme Kuh (er darf das *grinst*). Was soll das???" und natürlich hatte er Recht. Vor lauter, ich will Fes nicht noch mehr verunsichern oder sogar "bedrohen" habe ich mich falscher als falsch verhalten! Ich habe ihn so mit meinem Verhalten erst Recht verunsichert. Jedem Anderen, der mich um Rat fragen würde, würde ich das sagen, aber wenn man selber involviert ist, sieht man es manchmal einfach nicht mehr. Ich hatte gar nicht mehr gesehen, dass ich meine souveräne Führung, die ich bis dahin gehabt habe, und die Fes Sicherheit, aber auch Grenzen gezeigt hat, einfach aufgegeben habe. 

Seit diesem Zeitpunkt zeige ich Fes wieder ganz klar, dass es so nicht geht, dass ich das nicht dulde, aber dass er nach wie vor sicher und geborgen bei mir ist. Ich vermittle ihm wieder die Sicherheit, die ich ihm schon am Anfang gegeben habe, und da hatten die Attacken ja auch ganz stark in der Häufigkeit nachgelassen. 

Da sieht man wieder, falsches Mitleid ist immer fehl am Platz. Vor allem, da ich ihm so mehr geschadet habe, und nur weil Fes mir aufgrund seiner Vorgeschichte einfach leid getan hat. Ich bin wieder das souveräne Alphatierchen, er ist wieder ruhiger geworden, und ich weiss wieder einen Auslöser mehr bei ihm. Fes verträgt keine Aufregung.